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Braucht Marketing das Alter?

Braucht Marketing das Alter?

Marketingexperten und Werber auf der ganzen Welt entdecken das globale Altern – und damit die Langlebigkeitsökonomie.

Bei der Überprüfung von Daten und Statistiken – einige davon mit einer impliziten Altersverzerrung – gehen die meisten nachlässig vor, indem sie die Bevölkerung einfach in Altersgruppen aufteilen. 

Die ganz Bequemen ziehen eine einzige willkürliche Linie, üblicherweise im Alter von 50 oder 65 Jahren. 

Wenn jemand unter dieser Altersgrenze liegt, ist er ganz „normaler Kunde“. Männer und Frauen jenseits dieser Grenze sind alt. Die Bezeichnung alt dient als Indikator für den Niedergang von kognitiven wie auch physischen Fähigkeiten, was anscheinend dazu führt, dass „Big-Button-Lösungen“ und andere Hilfsgeräte erforderlich werden.

Zu Überraschung aller Akteure will dann niemand dieser Altersgruppe mit einer Lösung gesehen werden, die speziell für Alte entwickelt wurde.

Warum nur?

Zuallererst neigen wir alle (ein bisschen) etwas zur Altersdiskriminierung, da wir in einer Gesellschaft aufgewachsen sind, die ein negatives Altenbild pflegt.

Ich nehme mich hier nicht aus. Was ist mit Ihnen?

Wann haben Sie das letzte Mal (zu sich selbst) gesagt „Er ist ganz schön fit für einen Mann in seinem Alter“ oder „Ist sie nicht zu alt, um sich so anzuziehen?

Witze über den „alten Sack“, falsche Verhaltensinterpretationen und das Hervorheben von Altersnachteilen prägen die öffentliche Wahrnehmung des Alters und der Angst vor dem Altsein, dem als alt wahrgenommen zu werden.

Diese Altersdiskriminierung wird auch durch den Ansatz der Geschäftswelt von „Xplus“-Lösungen gefördert. 

Wenn etwas „Agetech“ heißt, ist es in guter Absicht für alte Menschen gemacht.

Aber da die Menschen eine längere Gesundheitsspanne haben, sehen sie sich später als je zuvor als alt an, sodass die customer lifetime für agetech entsprechend schrumpft.

Um in unserer alternden Welt erfolgreich zu sein, müssen wir den Interessen der Menschen dienen und nicht unserem Stereotyp, das vom „Fünfzigsten“ angeführt wird. Aber wie und warum?

Für das Warum gibt es eine einfache Antwort: 

Menschen, die Menschen verstehen, sind erfolgreich.

Wenn Sie erkennen, dass das chronologische Alter einer Person sehr wenig bedeutet, werden Sie sie nicht über ihr Alter ansprechen oder definieren.

Fragen Sie sich selbst: Würden Sie auf ein Angebot für Menschen „30plus“ oder „Ende 40“ reagieren oder lieber auf ein altersunabhängiges Angebot, das speziell auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist?

Das Wie ist weniger einfach zu erklären.

Es gibt zwei Hauptoptionen, um auf Bedürfnisse oder Interessen einzugehen.

Die erste ist die Zugehörigkeit.

Menschen gehören gerne einer Gruppe an, mit der sie gesehen werden wollen 

Manche wollen als Unternehmer, manche als Sportler oder wieder andere als Feinschmecker wahrgenommen werden. Und nicht überraschend: Es spielt keine Rolle, wie alt die Anderen in der Gruppe sind. Wenn sie gerne ein Weinkenner sind, sind sie offen für Innovationen, die für Weinkenner gemacht wurden.

Der zweite ist die Lebensphase, im Englischen „Stage“.

Es gibt mehrere Stages oder auch Rollen, die mit dem fortgeschrittenen Leben korrelieren. Zum Beispiel: Ruhestand oder Großeltern sein.

Wenn Sie eine Person als Großmutter/Oma oder Rentner ansprechen, ist es sehr wahrscheinlich, dass sie sich damit identifiziert und offen für Lösungen sind, die ihrer aktuellen Situation gerecht werden. Ihre Chance, die Aufmerksamkeit älterer Erwachsener zu erhalten, ist noch größer, wenn sie sich am Beginn einer neuen Phase befinden, „Einsteiger“ in diese Phase sind.

Stellen sich vor, ein zukünftiger Opa bekommt das Angebot, an einem Erste-Hilfe-Training für Kleinkinder teilzunehmen…….

50plus ist tot!

 

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